Eine überschaubar große Photovoltaikanlage ist sehr effektiv, wenn man ihren produzierten Strom zu einem maximal großen Anteil selbst nutzt und nur die Überschüsse einspeist.

 

Photovoltaikanlagen und ihr Problem beim Einsatz in Mehrfamilienhäusern:

Bei einem Einfamilienhaus ist oft das Problem, dass der tagsüber produzierte Strom kaum verbraucht werden kann, vor allem wenn die im Haus lebenden Personen berufstätig sind oder anderen Verpflichtungen nachgehen.

Bei einem Mehrfamilienhaus ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass der in der Sonnenscheinzeit produzierte Strom auch verbraucht wird, weil durch die Anzahl der in einem Haus lebenden Personen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass jemand zuhause ist. Dafür ergibt sich hier das Problem, dass die Photovoltaikanlage nicht einfach so angeschlossen werden kann, dass alle Parteien sich am Ertrag der PV-Anlage bedienen können. In diesem Fall hätte man eine elektrische Verbindung nach dem Zähler der Parteien untereinander, was natürlich nicht möglich ist.

Solaranlage_im_Mehrfamilienhaus


Solaranlage im Mehrfamilienhaus nutzen
Technische Verteilung bei PV Anlagen

 

Variante 1:

Es besteht die Möglichkeit, die Photovoltaikanlage in mehrere kleine Anlagen aufzuteilen. Dabei wird jeder Partei ein Teil der Anlage zugeordnet. Dies würde technisch funktionieren, ist aber in Anbetracht des Aufwands und der Effektivität eher schlecht zu bewerten. Vor allem wird hier der theoretische Vorteil der mehreren Personen, die tagsüber den Strom nutzen können, nahezu wieder auf 0 reduziert, da hier jede Anlage getrennt läuft.

 

Technische_Verteilung_bei_PV_Anlagen

 

Variante 2:


Die nächste Variante ist, den Strom ohne Eigenverbrauch direkt zu 100% einzuspeisen. Zu beachten ist, dass man hier aber mit der vom Energieversorger vorgegebenen Vergütung pro kWh zu recht kommen muss. Diese Variante ist somit sicherlich erst bei größeren industriellen Anlagen sinnvoll. Bei einer 100% Entsprechung ist zudem stets eine Vorrichtung zum Einspeisemanagement vorzubereiten.

 

Einspeizezaehler_fuer_die_Photovoltaik_Anlage

 

Variante 3:

Eigenverbrauch einer Photovoltaik Anlage

 

Diese Variante ist dafür geeignet, um den Eigenverbrauch einer Photovoltaik Anlage in einem Mehrfamilienhaus maximal nutzen zu können
Die effektivste Variante ist sicherlich die Verwendung eines Hauptzählers, über den die gesamte Anlage läuft. Dort kann die Einspeisung der Photovoltaikanlage über einen Zweirichtungszähler realisiert werden und danach die einzelnen Wohnungen per eigenen Unterzählern verteilt werden. Diese Variante ist mit einem normalen Zählerplatz (i.d.R. max. 63A) natürlich begrenzt und lässt sich nur mit kleineren Mehrfamilienhäusern realisieren. Außerdem dürfen hier nicht mehrere Großverbraucher wie Durchlauferhitzer vorhanden sein.
Liegt der Energiebedarf über den zulässigen Werten für eine Direkt Messung kann für den Hauptzähler eine Wandlermessung vorgesehen werden, um nicht auf die z.B. 63A eingeschränkt zu sein. Hierbei sind die besonderen, technischen Anschlussbedingungen des zuständigen Netzbetreibers zu beachten, da Leitungen zum Haus und Hausanschlüsse natürlich dafür ausgelegt sein müssen.
Der gesamte Kostenmehraufwand einer Wandleranlage sollte vorab berücksichtigt werden. Ein weiterer kleiner Nachteil bei dieser Variante ist, dass man als Betreiber/Vermieter einer solchen Anlage selbst für die Abrechnung und „Geldeintreibung“ verantwortlich ist und dem Mieter sicherlich einen kleinen Anreiz bei der Berechnung pro kWh gegenüber dem öffentlichen Stromanbieter einräumen muss.

 

Eigenverbrauch_einer_Photovoltaik_Anlage

 

Fazit:

Es gibt keine pauschale Antwort für den sinnvollsten Anschluß, dies muss immer unter Anbetracht von Größe der PV Anlage, Strombedarf der gesamten Parteien und Möglichkeiten der maximalen Eigennutzung berücksichtigt werden.