Die Netzwerkanlage im Einfamilienhaus dient hauptsächlich der Übertragung des Internetsignals, der internen Datenübertragung sowie des Telefonsignals in alle Räume, in denen es benötigt werden könnte. Bei einer normalen Versorgung des Internets via WLAN, kann eine Reichweite in alle Zimmer nicht gewährleistet werden, sodass man sich auf die Übertragung per WLAN nicht verlassen sollte.

Vor allem Geschossübergreifend stellt dies oft ein Problem dar. Des Weiteren sind:

  • die Übertragungsrate,
  • die Geschwindigkeit sowie
  • Stabilität des Signals immer viel effizienter als eine Funklösung.


Auch wird durch den Anschluss per Kabel der Elektrosmog erheblich reduziert.
Man sollte der Zukunft bei der Planung eines Netzwerks im eigenen Heim immer einen Schritt voraus sein. So wird in Zukunft die Vernetzung von Geräten und der Haustechnik immer bedeutender, z.B. kann das Streamen und Fernsehen via Internet schon heute über eine Heimnetzwerk Anlage realisiert werden.

Eine weitere Funktion der Netzwerkanlage ist die Übertragung des Telefonsignals, egal ob analog oder ISDN.
Bei dieser Variante kann die herkömmliche Kabelverlegung für die Telefonie eingespart werden.



LAN Netzwerk für ein Einfamilienhaus

Beim Aufbau einer Netzwerkanlage macht es Sinn, einen zentralen Punkt zu wählen, von dem aus alle Netzwerkkabel sternförmig in die entsprechenden Räume zu ziehen sind.
Als zentraler Punkt eignet sich ein Arbeitszimmer oder z.B. der Hausanschlussraum, da sich in ihm alle anderen Stromleitung und Medien zentrieren.

Einige Hersteller bieten dafür Verteiler und Zählerschränke mit erweitertem Multimediafeld an. Dieses Multimediafeld besteht im wesentlichen aus einer Lochblechrückwand zur einfachen Montage der Komponenten und einem Trägergerüst zur einfachen Montage von RJ45 Buchsen, welches im gesamten ein sehr flexibles und aufgeräumtes Patchpanel ergibt.
Nach heutigem Stand der Technik verwendet man bei einer Neuinstallation der Anlage ein Cat7 Netzwerkkabel mit ca. 1000-1500 MHz. Für eine Übertragung eines Netzwerksignals „LAN“ reicht grundlegend ein 1-faches Kabel, welches insgesamt aus 8 untereinander pärchenweise geschirmten Einzeladern besteht. Allerdings empfiehlt es sich grundlegend immer jede Netzwerkanschlussdose im Gebäude als Doppeldose auszuführen und somit auch ein doppeltes Netzwerkkabel (Duplex-Kabel) jeweils zu legen oder der gleiche Effekt 2-einfache (Simplex-Kabel) nebeneinander.

Das hat zum einen den Vorteil, dass man ein LAN-Signal und ein z.B. Telefon ISDN Signal an die gleich Stelle übertragen kann. Oder an einer Stelle werden 2 LAN-Anschlüsse benötigt, für z.B. WLAN Hotspot und TV, so muss man nicht schon ab 2 Geräten ein Switch einsetzten. Des Weiteren ist man bei der doppelten Verkabelung völlig flexibel, an welcher Stelle man den Router einsetzt. Meist ist dieser im Hausanschlussraum, der sich im Keller befindet, nicht optimal von Nutzen. Zudem wird oft das Telefon an den Router angeschlossen, so dass der Router sinnvoller an einer anderen Stelle im Haus ist:

  • an der das Telefon letztlich stehen soll und/oder
  • ggf. mehrere LAN-Anschlüsse benötigt werden und
  • der Router eine sinnvolle WLAN-Abdeckung erzielen kann.


Durch die doppelte Verkabelung kann das DSL-Signal über die erste Netzwerkleitung vom Hausanschlussraum bis zum Router geschickt werden. Der Router verarbeitet das Signal für das Telefon und durch den LAN-Anschluss über das 2. Kabel kann jetzt das LAN-Signal zurück zum zentralen Punkt geschickt werden. Dort wird es mittels eines Switches auf endlich viele Netzwerkleitungen verteilt.

Bei dieser Variante besteht die „Netzwerkzentrale“ lediglich aus:

  • einem Patchpanel auf dem alle ankommenden Netzwerkleitungen rangiert (aufgeklemmt) werden können,
  • einem Switch (Größe je nach Bedarf) und
  • den ganz kurzen Patchkabelbrücken, um die einzelnen Buchsen am Patchpanel mit den jeweiligen Buchsen des Switches zu verbinden.



Die Verlegung des Netzwerkkabels

Bei der Verlegung des Netzwerkkabels sollten Strecken pro Stich von 100m Leitungslängen nicht überschritten werden. Eine CAT 7 Leitung mit 1000 MHz und aufwärts, sind so gut geschirmt, dass die Cat7-Leitung nicht zwingend in einem Mindestabstand zu anderen Medienkabeln und Stromleitungen verlegt werden muss. Hat man allerdings die Möglichkeit, diese getrennt zu verlegen, schadet dies auf keinen Fall, um annähernd 100% aller Störeinflüsse ausschließen zu können. Es sollte auf jeden Fall mit großer Sorgfalt verlegt werden, um Knicke und Beschädigungen der Hülle auf der Baustelle zu vermeiden. Dies kann sehr häufig die maximale Leistungsfähigkeit des Kabels einschränken. Nicht zwingend notwendig aber sehr zu empfehlen ist, die Leitung komplett in ein Schutzrohr zu verlegen.


Der Anschluß der Netzwerkdosen

Der Anschluß der Leitung auf der einen Seite des Patchfeldes sowie der Netzwerk Anschlussdose auf der anderen Seite sind im wesentlichen das gleiche Prinzip.
Zuerst muss die


+ Leitung abgemantelt werden,
+ der äußerste Schirm ein stück weit zurück über den Mantel gestülpt werden und
+ alle weiteren Schirmungen und Pärchen Abschirmungen müssen abgeschnitten werden.


Der Anschluß an die Dose oder einer Netzwerkbuchse ist jetzt je nach Hersteller etwas unterschiedlich in der Handhabung. Grundlegend müssen jetzt alle 8 Adern der Farbe nach (i.d.R. auf der Dose gekennzeichnet) aufgelegt werden. Bei der Belegung gibt es die Variante A und Variante B.
Grundlegend ist es egal, welche der beiden Varianten man wählt. Es muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass die Variante, die man wählt im ganzen Objekt einheitlich durchgeführt wird.
Bei Umbauten in Bestandsanlage muss man zuerst herausfinden, welche der beiden Variante hier geklemmt wurde. Nur so kann eine Vermischung vermieden werden. In unseren Breitengraden wird überwiegend die Variante B genommen. Der Unterschied zwischen beiden ist lediglich die Vertauschung der Pärchen orange/weis mit grün/weis. Viele Anschlussdosen erfordern ein Anlegewerkzeug, welches aus der Telefontechnik bekannt ist. Dies sollte auf jeden Fall verwendet werden, um Kontaktprobleme oder fehlerhaftes anschließen zu vermeiden.



Die Überprüfung des Netzwerkes


Bei der Überprüfung gibts es grundlegend 2 Schritte.
1. Zum einem muss gewährleistet sein, dass alle 8 Einzeladern auf beiden Seiten richtig aufgelegt sind und keine Adern vertauscht worden, keine Kurzschlüsse vorhanden sind sowie keine Unterbrechungen. Dies lässt sich mit einem sehr einfach Messgerät messen .
2. Es sollten bzw. müssen (oft auch inkl. Protokollierung von Auftraggebern und öffentlichen Einrichtungen gefordert) tiefgründige Schirmungs-/ -dämfungsmessung, Längenmessung, Widerstandsmessung, etc. durchgeführt werden. Dafür benötigt man allerdings ein sehr komplexes und preisintensives Messgerät, welches man sich ggf. ausleihen könnte. Mit diesem Messgerät kann man sämtliche Schwachstellen bei der Verlegung oder Verdrahtung feststellen sowie die max. Leistungsfähigkeit des Kabels feststellen. Hat man im Privatbereich keine Möglichkeit diese Messung durch zu führen, ist allerdings bei einer sorgfältigen Verlegung, Anschluß und einer Überprüfung der Variante 1 ausreichend, um eine erfolgreiche Netzwerkanlage aufbauen zu können.