Zählerschrank: Alles worauf Sie beim Kauf, Anordnung und Montage achten sollten

 

Sicherheit und Ordnung dank des Zählerschrank

 

Welchen Nutzen hat ein Zählerschrank eigentlich?
Elektronische Zähler müssen reibungslos funktionieren und sicher untergebracht werden. Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Elektroinstallationen braucht es daher Zählerschränke.
Sie gewährleisten einen stabilen Stand des Zählers und sorgen dafür, dass keine Störung der Messfunktion auftritt. Auch schützen sie die empfindliche Mechanik dieser hochtechnisierten Geräte vor Feuchtigkeit, Schmutz und Hitze.
Was es bei Anschaffung und Aufbau eines Zählerschranks zu beachten gilt, ist von gesetzlichen Vorgaben, der Nutzung und den darin untergebrachten Elementen abhängig.
Im Folgenden erfahren Sie alles wichtige:

 

Moderne Messeinrichtungen, intelligente Messsysteme und Zählerausführung

 

Bereits jetzt werden moderne Messeinrichtungen (mME) und intelligente Messsysteme (iMSys) verbaut. Bis 2032 sollen alle Verbraucher mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet sein.
Analoge Zähler wie z.B. die klassischen Ferraris-Zähler sollen dann komplett ersetzt worden sein. Bei modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen handelt es sich um digitale Zähler,
die entweder Messwerte über 2 Jahre speichern können (mME) oder durch Erweiterung mit einer Kommunikationseinheit Messwerte im 15 min.-Takt abrufen bzw. übermitteln können (iMSys).
Letztere werden i.d.R. nur bei Verbrauchern mit einem Jahresstromverbrauch über 6000 kWh eingebaut.
Technisch werden zwei verschiedene Zählerausführungen unterschieden:

  • eHZ-Systemtechnik (elektronische Haushaltszähler)
  • 3-Punkt-Zähler


Wie ist ein Zählerschrank aufgebaut?

 

Nicht nur die Beschaffenheit und der Aufbau ist durch Vorschriften und Normen geregelt, auch bei der Anordnung von Zählerschränken gibt es einiges, was Sie wissen sollten. Die grundlegenden Elemente erklären wir Ihnen im Folgenden.

 


Größenvorgaben für den Zählerschrank

 

Die Abmessungen eines Zählerschranks sind gesetzlich genau festgelegt.
Nach DIN VDE 4101:2015-09 muss der Schrank für den zukunftsfähigen Einsatz
von intelligenten Messsystemen ausgestattet sein.
Das ist wichtig, um das Gelingen der Energiewende sicherzustellen.
In der Praxis bedeutet das, dass der obere Anschlussraum eine Höhe von 300 mm
haben muss (DIN 43870).
Zählerschränke sind in einer Größe von 1100 mm und 1400 mm erhältlich.

Geräte mit den Abmessungen 950 mm und 1250 mm sind nach heutigen
Regelungen nicht mehr zugelassen.

 


Wird ein Abschlusspunkt Zählerplatz (APZ) benötigt?

 


Die Anwendungsregel VDE-AR-N 4101 sieht einen Abschlusspunkt Zählerplatz (APZ) vor, wenn ein Abschlusspunkt
Linientechnik (APL) als Anbindung an ein Telekommunikationsnetz geplant oder vorhanden ist.

Der APZ fungiert als Schnittstelle zwischen APL und Zählerschrank.
Er übermittelt über einen Router Daten in das Telekommunikationsnetz. Bei vorhandenem oder
geplantem „Abschlusspunkt Liniennetz“ (APL) ist ein „Abschlusspunkt Zählerplatz“ (APZ) als Schnittstelle zwischen
APL und Zählerplatz zu installieren. Der APZ-Raum kann einfach innerhalb des Verteilerfeldes oder
des Multimediafeldes eingebaut werden, jeweils entweder an der Unter- o. Oberkante des Gehäuses angrenzend.

Eine Installation des APZ-Raums außerhalb des Zählerschranks ist nicht zulässig.
Der APZ muss mind. 300 mm hoch und separat plombierbar sein.

Zur Datenübertragung zwischen den Zählerplätzen und APZ-Bereich ist ein Netzwerkkabel (min. Cat 5) vorzusehen.


Was gehört in einen Zählerschrank?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Moderne Zählerschränke sorgen für Energietransparenz und die sichere Unterbringung verschiedenster Elemente.
Zur Erfassung der verbrauchten Energie im Privathaushalt wie auch im Gewerbe dienen Stromzähler, welche als Komponenten im Zählerschrank eingebaut werden.

Als Energiezähler dienen vor allem in der Industrie oftmals Messwandlerzähler, um einen höheren Energieverbrauch zu messen.
Intelligente Zähler übertragen mittlerweile die Daten direkt an den Energieversorger. So wird die Effizienz der Ressourcen direkt überprüft und gesteuert.
Für den Zähler muss ein VDE-geprüfter Zählerplatz von 250 mm Breite gegeben sein.

Jede Wohnung braucht mindestens einen solchen Zählerplatz. Verteilnetzbetreiber fordert für Elektroheizungen und Wärmepumpen oft getrennte, zusätzliche Zähler bzw. bietet für diese vergünstigte Tarife an.
Achtung: Bei Mietshäusern ist häufig für den Allgemeinverbrauch eine zusätzliche Zählerplatzfläche notwendig. Ein Zählerfeld beinhaltet eine Zählertragplatte (450 mm hoch), einen netzseitigen Anschlussraum (NAR) (300 mm hoch) sowie einen anlagenseitigen Anschlussraum (300 mm hoch).

Der netzseitige Anschlussraum (NAR) befindet sich unterhalb des Zählerbereichs. Dort wird die Hauptzuleitung angeschlossen. Die Einführung ist seitlich, von unten, von hinten oder durch ein seitlich angeschlossenes Einspeisegehäuse möglich. Das Sammelschienensystem zur Aufnahme von N, L1, L2, L3 und PE muss 5 polig sein. Zudem sind nur sperrbare Abdeckstreifen zulässig.

Der anlagenseitige Anschlussraum (AAR) befindet sich oberhalb des Zählerbereichs. Dieser Bereich darf nicht zur Verteilung von Stromkreisen im Allgemeinen genutzt werden. Vorgesehen werden dürfen Betriebsmittel, wie z.B. Hauptleitungsabzweigklemmen, Hauptschalter oder Sicherungen zum Anschluss bzw. Schutz von abgehenden Leitungen zu Verteilungen und FI-, LS-Schalter sowie kombinierte Geräte (FI/LS) zur Absicherung von max. 3 Wechselstromkreisen bei einer entsprechenden Absicherung mit max. 16 A/ 10 kA.
Des Weiteren können auch Überspannungsschutzeinrichtungen eingesetzt werden. Hierbei empfiehlt sich jedoch den entsprechenden Kombiableiter im NAR zu setzen.

Zählerfelder mit eHz-Aufnahme halten zudem einen Raum für Zusatzanwendung (RfZ) vor. Dieser ist 150 mm hoch und separat plombierbar. Dieser Bereich dient zur Aufnahme weiterer Betriebsmittel des Verteilnetzbetreibers wie z.B. Smart-Meter oder Rundsteuerempfänger.

Für die Sicherheit sind unter anderem Fehlerstrom-Schutzschalter und Leistungsschutzschalter zuständig. Außerdem muss der Zählerschrank mittels Schutzklasse II schutzisoliert sein (VDE 0603, Teil 1).

 

 

Belastung und Bestückung von Zählerplätzen

 

Für die Auslegung der Zählerplätze müssen stets die möglichen, auftretenden Ströme im Betrieb sowie die Energieflussrichtung berücksichtigt werden.
Sowohl Dreipunkt- als auch eHz-Aufnahmen können einfach oder doppelt belegt werden.

Die interne Verdrahtung der Zählerplätze bei Direktmessungen ist i.d.R. in 10 mm² ausgelegt. Dies ermöglicht Lasten von bis zu 63A bei Aussetzbetrieb und von bis zu 32A bei Dauerbetrieb.
Für Anlagen mit einer höheren Dauerlast kann die interne Verdrahtung auch in 16 mm² ausgelegt werden. So können Betriebsströme von bis zu 44A in Dauerbetrieb gemessen werden.
Bei einer internen Verdrahtung von 16 mm² ist jedoch keine Doppelbelegung innerhalb eines Feldes zulässig.

 


passender Platz für einen Zählerschrank

 

Meist handelt es sich bei Zählerschränken um Wandschränke oder Standschränke.

Universal-Zählerschränke können grundsätzlich auf oder unter dem Verputz in Wandaussparungen angeordnet werden. Auch eine platzsparende teilversenkte oder bündige Anbringung ist möglich (DIN 18013).
Viele Modelle sind an die individuellen Gegebenheiten anpassbar: Komplettschränke sind besonders zeitsparend und unkompliziert zu montieren, da sie bereits mit allen nötigen Elementen ausgestattet sind.
Modulare Lösungen lassen sich bei Bedarf nach und nach aufbauen.
Leerschränke umfassen nur das Gehäuse des Zählerschranks.

Zählerschränke müssen regelmäßig überprüft und abgelesen werden. Darum sollten sie an leicht zugänglichen, geräumigen Stellen mit einer Umgebungstemperatur zwischen 0 und 40 Grad Celsius montiert werden.
Als idealen Installationsort plant ma bei Neubauten meist den Hausanschlussräume.

Zu hohe Raumtemperaturen und Feuchtigkeit sind tabu: Die Anordnung in Wohnräumen, in Küchen, Waschräumen, Badezimmern, Toiletten, Garagen, Dachböden oder Lagerräumen ist nach den technischen Anschlussbedingungen ausgeschlossen (DIN 18015-1).
Bei einer Montage in Treppenhäusern, Produktionsstätten, etc. müssen die jeweiligen Brandschutzverordnungen, insbesondere im Mehrfamiliengebäuden und Gewerbe beachtet werden.
Selbstverständlich sind auch Orte, an denen Feuer- und Explosionsgefahr besteht, kein geeigneter Platz für die Anbringung des Zählerschranks. Zudem sind Räumlichkeiten deren Temperatur dauerhaft 30°C übersteigt (mehr als eine Stunde nach DIN 18012) als Montageort ausgeschlossen.
Der Stromkreisverteiler wird bei einem Einfamilienhaus meist direkt mit im Zählerschrank untergebracht. Jedoch bietet sich auch bei Mehrzähleranlagen ein Verteilerfeld an, da hier genügend Platz für Sprechanlagensysteme, Absicherungen sowie den APZ-Bereich Bereit steht. Bei Mehrfamilienhäusern steht eine zentrale oder dezentrale Anordnung zur Auswahl:

 

Zentrale Zähleranordnung:


Zählerschränke sind i.d.R. möglichst nah am Hausanschlusskasten anzubringen. Dies hat den Vorteil, dass die Hauptleitungen relativ kurz bleiben. Die Verbindungsleitungen zu den Stromkreisverteilern sind dafür meist länger. Achten Sie darauf, dass der Spannungsfall nicht zu groß wird!

Bei längeren Leitungen muss anstelle des gewöhnlichen Mindestquerschnitts von 10 mm² Cu möglicherweise ein Querschnitt von 16 mm² Cu gewählt werden.

 

 

Dezentrale Zähleranordnung: 

Nach Rücksprache mit dem verantwortlichen Verteilnetzbetreiber ist eine dezentral angeordnete, den verschiedenen Gebäudeteilen zugehörige Setzung der Zähleranlage möglich. Dabei ist stets darauf zu achten, dass sich die jeweiligen Gehäuse bzw. Zählergruppen in den jeweiligen, den Zählern zugeordneten Gebäudeteilen befinden.
Die Anordnung von einem Zählerschrank pro Etage benötigt nur kurze Verbindungsleitungen zu den Stromkreisverteilern der Wohnungen. Die Hauptleitungen sind hingegen relativ lang. Ein Spannungsfall von 0,5 Prozent ist einzuhalten. Diese Art der Installation wird meist nur bei Bestandsanlagen genutzt.

 

 


Montagevorschriften für Zählerschränke

Wichtige Vorgaben gibt es auch bei der Montage des Zählerschrankes. Wir helfen Ihnen bei der Planung des Einbaus.

 

Die Montage der Verteileranlage muss lotrecht erfolgen. Dabei muss der Abstand vom Fußboden bis zur Mess- und Steuereinrichtung
mindestens 0,8 bis maximal 1,8 m betragen. Für Wartung und Bedienung müssen Mess- und Steuereinrichtung frei zugänglich sein.

 

 

 

 

Zuleitung zum Zählerschrank

 

Es gibt zwei mögliche Anschlüsse:

→ Der Erdanschluss verbindet die Hauptanschlussleitung mit der Elektroinstallation des Gebäudes über den Hausanschlusskasten.
    Dieser Kasten befindet sich normalerweise im Keller oder Erdgeschoss.

→ Die zweite Option für den Anschluss ist die Dachständerleitung. Hier wird der Hausanschlusskasten in der Regel auf dem Dachboden angebracht.
   

Die Hauptleitung, das ist die Verbindung vom Hausanschlusskasten zum Zählerschrank, funktioniert durch eine Drehstromleitung.
Vorsicherungen (NH) oder Leitungsschutzschalter schützen die Zähler.
Es braucht außerdem Zugentlastungsvorrichtungen für die problemlose Einführung der Kabel, um Leiter-Querschnitte bis 4x50mm² anzuschließen.
Für die sichere Überprüfung und mühelose Wartung befindet sich an der Zähleranschlusssäule eine Möglichkeit zur Befestigung für den Kabelhausanschlusskasten (DIN 43627).

 


Wer darf den Zählerschrank anschließen?

 

Ein eingetragener Elektromeister/ Elektrofachfirma Ihres Energieversorgers darf einen Zählerschrank anschließen.
Nur so ist die Sicherheit im Umgang mit den anspruchsvollen Elektroinstallationen und das gefahrlose sowie störungsfreie Funktionieren des Geräts gewährleistet.
Ein falscher Einbau verursacht Gefahr für die Gesundheit und kann das Gerät beschädigen.


 

So wird der Zählerschrank sicher verdrahtet

 

Verschiedene Netze erfordern unterschiedliche Methoden zur Verdrahtung.
Grundsätzlich erfolgt die Verdrahtung bis einer Bemessung von 63 A laut Regelung DIN 43870-3 mit einem Querschnitt von feindrähtigem 10 mm² Cu.
Bis 100 A wird ein Mindestquerschnitt von 16 mm² Cu, feindrähtig, genutzt.
Flexible Aderendhülsen mit 18 mm Länge oder gleichartige mechanische Maßnahmen sichern die Leitungsenden auf der Zählerseite (DIN 46228).

 

 


Häufige Fragen zur Anschaffung eines Zählerschranks


Was kostet ein Zählerschrank?

 

 

 

Während man früher mit wenig Technik auskam, trägt die Elektroinstallation heutzutage einen großen Teil zu Komfort und Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden bei. Gleichzeitig gilt es den Stromverbrauch im Blick zu behalten.

Da jeder Haushalt individuelle Lösungen benötigt, muss die Anschaffung eines Zählerschranks gut durchdacht sein.
Der Preis des Zählerschranks kann abhängig von den Anforderungen sehr unterschiedlich ausfallen.

Zusätzlich fallen Kosten für die Verlegung der Zuleitung und die Verdrahtung des Schranks an.
Achten Sie auf hochwertiges Material und lassen Sie sich zu den einzelnen Produkten ausführlich beraten, denn intelligente Technik und Sicherheitssysteme retten im Ernstfall Leben.

 


Die 7 wichtigsten Punkte zur Anschaffung eines Zählerschranks

 

Verschaffen Sie sich mit dieser Liste einen Überblick: Hier finden Sie alle relevanten Schritte zum Kauf eines Zählerschranks für ein Einfamilienhaus:

 

  • Beachten Sie die jeweiligen Vorschriften und Regelungen zum Einbau Ihres Zählerschranks. Je nach Energieversorgungsunternehmen (EVU) kann es hier unterschiedliche Anforderungen geben, was die Bauform und Technik sowie die Ausstattung des Zählerschranks betrifft. Orientieren Sie sich genau daran, um den passenden Zählerschrank zu finden.
  • Um herauszufinden welches Modell Sie benötigen, informieren Sie sich über die Anschlussbedingungen Ihres Netzbetreibers oder nutzen Sie unser Anfrageformular
  • Die Modellauswahl ist auch davon abhängig, wie viele Zählerplätze Sie brauchen. Sind es nur einer oder gleich mehrere Zähler, die im Zählerschrank untergebracht werden müssen?
  • Haben Sie eine Wärmepumpe im Haus oder besitzen Sie eine Photovoltaikanlage? Wenn diese Elemente am System angeschlossen sind, muss das bei der Auswahl Ihres Zählerschranks eingeplant werden.
  • Werden zusätzliche Komponenten wie zum Beispiel ein Kommunikationsfeld, Reserveplätze oder ähnliches benötigt? Brauchen Sie zukünftig vielleicht noch weitere Anschlüsse?
  • Möchten Sie ihr Zuhause gern Smart machen? Dann benötigen Sie zusätzlichen Platz im Verteilerbereich um Smarthome Komponenten unterzubringen und dadurch entstehende Mehrleitungen vernünftig zu rangieren.
  • Wählen Sie den Zählerschrank mit den Maßen und der Bauart, die nach diesen Überlegungen am besten zu Ihrer Wohnsituation passen. Berücksichtigen Sie aber, dass zur Verlegung von Leitungen und dem Anschließen von Kabeln noch zusätzlicher Platz benötigt wird.


Sie haben noch Fragen zum Thema Zählerschrank und der Auswahl des richtigen Schrankes?

Dann nutzen Sie einfach unser Anfrageforumlar oder schreiben eine Mail an die angebote@zaehlerschrank24.de.

 

 

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