Sicherungsautomat, LS Schalter, Leistungsschalter, Sicherung 16A
Was häufig umgangssprachlich einfach als Sicherung oder Sicherungsautomat bezeichnet wird, ist der Leitungsschutzschalter, kurz LS-Schalter oder auch LS-Automat. Der Leitungsschutzschalter ist ein unverzichtbares Sicherungselement in sachgemäß abgesicherten Stromnetzen. Im Sicherungskasten bzw. Verteilerkasten eingesetzt, ermöglicht der LS-Schalter eine nahezu risikofreie Nutzung des elektrischen Stromes. Der sensible Leistungsschalter bzw. Sicherungsautomat erkennt zu hohe Ströme durch angeschlossene Verbraucher oder Defekte und trennt in diesem Fall den Stromkreis innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde. Gleiches geschieht auch bei einem Kurzschluss im betroffenen Stromkreis oder in einem angeschlossenen Elektrogerät.
Vorteile und Funktionsweise vom Leitungsschutzschalter bzw. LS-Automat
Ein LS-Schalter bzw. LS-Automat wird im Niederspannungsbereich (230 oder 400 Volt) eingesetzt. Im Gegensatz zu einer einfachen Schmelzsicherung braucht der LS-Automat im Falle des Auslösens nur wieder eingeschaltet zu werden. Eine Manipulation wie bei einer Schmelzsicherung (beispielsweise durch Überbrücken des Schmelzdrahtes) ist beim LS-Schalter (Leistungsschalter) nicht möglich. Außerdem benötigt der Sicherungsautomat nur wenig Platz in der Verteilung. Die Funktionsweise ist relativ einfach: Ein LS-Schutzschalter schaltet bei einer Überlastung oder einem Kurzschluss den betroffenen Stromkreis selbsttätig ab. Der Abschaltmechanismus vom Sicherungsautomat bzw. LS-Schalter kann auf vier verschiedene Arten ausgelöst werden. Bei einer Auslösung durch die Überschreitung eines vorgegebenen Nennwertes für die Stromstärke erfolgt eine Abschaltung. Die Zeitspanne bis zur Auslösung hängt von der Höhe der Überschreitung der maximalen Stromstärke ab. Je mehr der maximal zulässige Strom überschritten wird, umso schneller erfolgt eine Auslösung. Das Auslösen erfolgt durch ein Bimetall, das sich bei einer zu hohen Stromstärke verbiegt und für die thermische Auslösung vom LS-Automat sorgt. Der Leitungsschutzschalter (Leistungsschalter) löst ebenfalls aus, wenn in der Anlage ein Kurzschluss auftritt. In diesem Falle erfolgt die Abschaltung des Stromkreises innerhalb weniger Millisekunden durch einen Elektromagneten. Eine manuelle Auslösung ist ebenfalls möglich, beispielsweise dann, wenn Wartungs- oder Reparaturarbeiten in einzelnen Bereichen der elektrischen Anlage durchgeführt werden sollen. Der Auslöseknopf kann in diesem Falle als Schalter zum Trennen des gewünschten Stromkreises verwendet werden. Möglich ist auch eine Auslösung durch Zusatzmodule, mit deren Hilfe sich der LS Schalter ebenfalls abschalten lässt. Eine weitere, wichtige Funktion vom LS Schalter ist die sogenannte Freiauslösung, die im Falle eines Kurzschlusses auch beim Betätigung oder Festhalten des Schalthebels eine sofortige Abschaltung des Stromkreises bewirkt.

Der LS-Automat und die Auslösecharakteristik
Neben Bauform und Nennstrom ist es die Auslösecharakteristik, nach der die Sicherungselemente unterschieden werden. Am häufigsten eingesetzt werden Automaten mit den Charakteristiken B und C. Diese werden bei Hausinstallationen verwendet. Leitungsschalter mit der B-Charakteristik bieten den Standardschutz für Stromkreise für Licht und Steckdosen. Die Kurzschlussauslösung erfolgt bei einem drei- bis fünffachen Wert des Bemessungsstroms. Schalter mit der C-Charakteristik werden hauptsächlich im Leistungsstromkreisen verwendet, also solchen Stromkreisen, in denen sehr hohe Spitzenströme oder Einschaltströme auftreten können. Die Auslösung im Falle eines Kurzschlusses erfolgt beim fünf- bis zehnfachen Bemessungsstrom.
Der Sicherungsautomat in ein- und mehrpoliger Ausführung
Leitungsschutzschalter gibt es sowohl in einpoliger als auch in mehrpoliger Ausführung. Ein einpoliger Sicherungsautomat wird beispielsweise für Stromkreise mit 230 Volt und Einphasenwechselstrom eingesetzt. Für Stromkreise mit 400 Volt kommen dreipolige Leistungsschalter zum Einsatz, die in der Lage sind, im Falle eines Fehlers alle Phasen abzuschalten, auch dann, wenn ein Fehlerfall nur in einer Phase auftritt. Eine allphasige Abschaltung der betroffenen Stromkreise ist in jedem Falle erforderlich, wenn es zu einem Fehlerfall kommt.
Die Charakteristik der Leitungsschutzschalter
Die B- Charakteristik steht für eine relativ flinke Auslösung der Sicherung. Sie wird in der Regel für normale Licht- und Steckdosenkreise verwendet.
C- Charakteristik steht für eine relativ träge Auslösung der Sicherung. Diese wird daher in der Regel für die Absicherung von Maschinen und Motoren genutzt, da sie höhere Anlaufströme verursachen.
Kraftstromsteckdosen werden für den Einsatz großer Maschinen wie z.B. Kreissägen, Hebebühnen etc. verwendet. Diese Maschinen benötigen zum Anlaufen höhere Ströme als der angegebene Nennstrom. Dabei kann es zum Auslösen der Sicherung kommen, welches durch die Verwendung einer C-Sicherung verhindert wird.
1-polige Leitungsschutzschalter werden für Stromkreise mit 230 V eingesetzt.
3-polige Leitungsschutzschalter werden für Stromkreise mit 400 V eingesetzt. Werden drei Phasen in einer Leitung geführt, ist im Fehlerfall von einer Phase die allpolige Abschaltung aller Phasen erforderlich.
Sicherungen mit 25kA Schaltvermögen werden meist nur im Vorzählerbereich eingesetzt als Steuersicherung.
Je nach Verlegeart sind für 1,5 qmmbzw. 2,5qmm Kupferleitungen 16 A Absicherungen die Regel.
Als Faustformel für die Auswahl der Sicherungen für Kraftstromkreise (400 V) kann man rechnen:
- Anschlussleistung in Watt : 692 = fließender Strom
z.B.: Durchlauferhitzer mit 21 kW:
21 000 W : 692 = 30,35 Amper > ergibt eine Absicherung von 35 A
(692 = 3 Wurzel aus 400V für Drehstrom)
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